Im Jahre 1978 feierte die Spielkartenfabrik AGM AGMüller in Neuhausen am Rheinfall ihr 150jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum war Anlass zu einer grossen Spielkarten-Ausstellung samt Katalog im Kunstgewerbe-Museum in Zürich, aber auch ein Grund für die International Playing Card Society, ihre Jahresversammlung im Herbst 1978 in Zürich durchzuführen.
Um die Organisation dieser Versammlung zu erleichtern, beschlossen die Verantwortlichen, eine Trägergesellschaft zu gründen. Diese Gesellschaft hatte auch den Zweck, Personen als Mitglieder zu gewinnen, welche sich sammlerisch oder wissenschaftlich mit Spielkarten beschäftigten. So wurde am 31.August 1978 in Neuhausen von den Herren Dr. Peter F. Kopp, Kurt Lehner, Max Ruh und Kurt Scheffmacher die Cartophilia Helvetica aus der Taufe gehoben.
Diese neue Vereinigung erhielt absichtlich einen lateinischen Namen. Damit sollte keine der vier offiziellen Landessprachen der Schweiz bevorteilt werden. Gleichzeitig wollte man damit auch die Internationalität und Weltoffenheit dokumentieren.
Anlässlich der ersten Jahresversammlung 1979 in Lausanne konnte der damalige Präsident Dr. Peter F. Kopp mitteilen, dass bereits 40 Personen die Mitgliedschaft erworben hätten. In den folgenden Jahren nahm die Mitgliederzahl aus der Schweiz und auch aus andern Ländern laufend zu. Ab 1986 erhielten die Mitglieder vierteljährlich das „Bulletin“, welches über aktuelle Forschungsergebnisse, Veranstaltungen und über neue Kartenspiele orientierte.
Noch zweimal war inzwischen die International Playing Card Society zu Gast in der Schweiz: 1987 in Fribourg und 2004 in Schaffhausen. Dies nahm die Cartophilia Helvetica jedes Mal zum Anlass, eine Publikation herauszugeben.
1987 publizierte das Musée d’art et d’histoire Fribourg eine ausführliche Arbeit von Balz Eberhard über die Freiburger Kartenfabrikation: „Les cartiers fribourgeois“.
2004 konnte der Katalog zur grossen Sonderausstellung „Tarock – Tarot. Kartenspiel und Weissagung“ im Museum zu Allerheiligen in Schaffhausen realisiert werden.
1998, zum 20jährigen Bestehen der Cartophilia Helvetica, publizierte die Vereinigung zusammen mit dem Museum zu Allerheiligen eine von Detlef Hoffmann verfasste Übersicht über die frühesten schweizerischen Spielkarten.
2012 konnten die Forschungen von Balz Eberhard „Die Spielkartensteuer in der Schweiz. La taxe sur les cartes à jouer“ posthum veröffentlicht werden.
Die Cartophilia Helvetica ermöglicht es Spielkarten-Interessierten aus der Schweiz untereinander in Kontakt zu treten sowie sich mit internationalen Gleichgesinnten auszutauschen.
Mit den Aufsätzen im „Bulletin“ und durch die Veröffentlichungen ihrer Bücher konnte die Cartophilia Helvetica einen bedeutenden Beitrag zur Erforschung der Geschichte der Spielkarte leisten.
Aufgrund sinkender Mitgliederzahlen kam es im 21. Jahrhundert zu einer Überalterung des Vereins. Das führte dazu, dass ab 2013 ernsthaft über eine Auflösung der Cartophilia Helvetica nachgedacht wurde. Glücklicherweise konnte diese Krise überwunden werden und mit neuen Kräften ist auch neuer Schwung in die Cartophilia Helvetica gekommen. So konnte etwa 2018 das Erscheinen des prächtigen Katalogs „Die Deutschschweizer Jasskarten vom 19. bis 21. Jahrhundert“ von Ruedi Manser mit ermöglicht werden.
Sollten Sie sich in irgend einer Form für Spielkarten interessieren und bereit sein, diesen Schwung mitzutragen, laden wir Sie herzlich ein, sich um eine Mitgliedschaft in der Cartophilia Helvetica zu bewerben.
Jahresversammlungen der Cartophilia Helvetica
19./20. Mai 1979 | Lausanne |
26./27. April 1980 | Schaffhausen |
16./17. Mai 1981 | Bern |
24./25. April 1982 | Baden |
16./17. April 1983 | La Tour-de-Peilz |
19./20. Mai 1984 | Stans |
18./19. Mai 1985 | Yverdon-les-Bains |
24./25. Mai 1986 | Frauenfeld |
9.-11. Oktober 1987 | Fribourg |
23./24. April 1988 | Schaffhausen |
22./23. April 1989 | Murten |
21./22. April 1990 | St. Gallen/Appenzell |
20./21. April 1991 | Lugano |
25./26. April 1992 | Luzern |
15./16. Mai 1993 | Neuchâtel |
30.April /1.Mai 1994 | Burgdorf |
13./14. Mai 1995 | Solothurn |
27./28. April 1996 | Chur |
26./27. April 1997 | Basel |
9./10. Mai 1998 | Schaffhausen |
8./9. Mai 1999 | Sion / Sitten |
6./7. Mai 2000 | Winterthur |
28./29. April 2001 | Zug |
27./28. April 2002 | Lausanne |
26./27. April 2003 | Bern |
16.-19. Sept. 2004 | Schaffhausen |
23./24. April 2005 | Porrentruy |
22./23. April 2006 | Schwyz |
28./29. April 2007 | La Tour-de-Peilz |
19./20. April 2008 | Zürich |
16. Mai 2009 | Biel |
24./25. April 2010 | Flüelen |
30. April 2011 | Basel |
28. April 2012 | Näfels |
13./14. April 2013 | Schaffhausen /Diessenhofen |
10./11. Mai 2014 | Stans |
7. November 2015 | Solothurn |
9. Juli 2016 | Schaffhausen |
2017 | keine Jahresversammlung |
1. Dezember 2018 | Schaffhausen |
15. Juni 2019 | Schaffhausen |
2020 | wegen Pandemie auf dem Schriftweg |
30. Oktober 2021 | Pontenet |
14. Mai 2022 | Tafers |
6. Mai 2023 | Bischofszell |
4. Mai 2024 | Willisau |
Präsidenten der Cartophilia Helvetica
Dr. Peter F. Kopp 1978 – 1987 seit 1987 Ehrenmitglied
Friedrich Salzmann 1987 – 1991
Prof. Dr. Walter Haas 1991 – 1996
Dr. Balz Eberhard 1996 – 2001
Max Ruh 2001 – 2004 ad interim als Vizepräsident
Otto Spalinger 2004 – 2014
Prof. Dr. Walter Haas 2014 – 2016 seit 2016 Ehrenmitglied
Daniel Grütter 2016 –